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Frage 1 - Wie könnt ihr mit so wenigen Dingen im Gepäck auskommen?
Das ist eben eine der tollen Erfahrungen, die man macht: wie wenig man zum glücklich sein wirklich braucht. Das Glück hängt nicht an Materialien und Gegenständen. Es ist in den kleinen Momenten eines jeden Tages versteckt. -
Frage 2 - Da muss man aber sehr mutig sein, oder?
Es ist keine Kunst, es ist einfach Radfahren. Man fährt nicht 37.000 km auf einmal, sondern jeden Tag ein Stückchen, so lange man sich gut dabei fühlt. Das einzig mutige daran, ist den Entschluss zu fassen, loszufahren. Sich täglich ein bisschen in den Sattel zu schwingen kann jeder. -
Frage 3 - Welche Sprachen sprecht ihr und wie verständigt ihr euch?
Wir sprechen natürlich ein bisschen Deutsch und Englisch. In den meisten Ländern kommunizieren wir über sign language, also über Mimik und Gestik. Es ist wie Activity spielen. Man zeigt auf etwas oder gestikuliert, was man eben möchte (versucht doch mal auf einer Straße in Bangladesch pantomimisch darzustellen,dass man etwas gegen Durchfall braucht. 😉 ) außerdem: Lächeln ist eine Sprache, die jeder versteht. -
Frage 4 - Was macht ihr wenn ihr mal zur Toilette müsst?
Das gleiche wie alle Menschen: wir gehen eben dem Bedürfnis nach. Auf einer öffentlichen Toilette in einer Stadt, in einem Restaurant, oder mit einer Schaufel bewaffnet im Wald. -
Frage 5 - Wo schlaft ihr?
Es ist am Morgen selten klar, wo wir die Nacht verbringen werden. Was sich eben ergibt. In unserem Zelt, in einem günstigen Hotel oder Hostel, bei einer Familie, in einem Bushäuschen, einer Raststätte… -
Frage 6 - Wie viele Kilometer fahrt ihr am Tag?
Die Antwort darauf kann nur lauten: es kommt darauf an. Man ist Wind, Wetter, Straßenverhältnissen, Berganstiegen ausgeliefert. Dingen, die ich bei einem ‚normalen‘ Arbeitstag nicht einmal mitbekomme. Und natürlich lässt man sich auch gerne von Begegnungen leiten. Unser Schnitt liegt bei 75 km, wir hatten Tage mit nur 28 km oder mit 149 km. -
Frage 7 - Was kostet das?
Auch hier kommt es ganz darauf an, was man zur Verfügung hat und mit welchem Standard man sich wohl fühlt. Wir planen mit 30 €/Tag für uns beide, inkl. Kosten für Visa, Transport, Essen, Unterkunft, Ersatzteile, Medikamente. Es gibt viele Reisende, die liegen deutlich darunter, genauso viele darüber. Wichtig für uns ist, dass wir es genießen können und die Reise aus eigener Kraft tätigen. Wir möchten nicht auf das Wohlwollen anderer Menschen angewiesen sein, um Geld bitten müssen oder uns an Sponsoren verkaufen und mit Verträgen zu knechten. Das heißt nicht, dass wir nicht einer Einladung folgen wollen, wenn es sich ergibt, aber eben ohne genau das zu forcieren. Leider gibt es solche 1$/Tag-Projekte, die uns nicht gefallen. -
Frage 8 - Was macht ihr wenn ihr mal krank werdet?
Natürlich kommt es auf die Krankheit an. Erst einmal Ausruhen (im Vorgarten einer Familie z.B. in der Türkei, als Till plötzlich meinte, jetzt kann er keinen Meter mehr), ein Arzneimittel besorgen (in vielen Ländern der Welt rezeptfrei möglich) eine Arzt konsultieren (einmal in Ungarn Knie röntgen lassen) oder einen Krankenwagen rufen (Till sitzt von Blut überströmt am Straßenrand) -
Frage 9 - Seid ihr versichert?
Ja, wir sind haftpflichtversichert und auslandskrankenversichert. Mit Abmeldung des Wohnortes in Deutschland haben wir uns von der Inlandskrankenversicherung abgemeldet und eine Auslandskrankenversicherung für die Dauer der Reise abgeschlossen. Nach der Rückkehr geht es wieder zurück in das gängige Modell. -
Frage 10 - Was macht ihr, wenn ihr zurück kommt?
Es ist ziemlich genau klar, wann wir zurück sein werden, da ich nur eine befristete Freistellung von der Arbeit habe. Danach werde ich in meinen vorherigen Job zurück kehren (Apotheke). Das habe ich mir beim letzten Mal viel schwerer vorgestellt, als es am Ende war. Till hat dann die grandiose Möglichkeit einen Job frei zu wählen, der ihm dann zusagt.