Unser Schlafzimmer

Unser Zelt

Beinahe so wichtig wie das Fahrrad bei einer Radreise: Das Schlafzimmer eines Radreisenden ermöglicht im besten Falle eine kostengünstige, komfortable und transportable Schlafmöglichkeit. Wie immer gilt es Kompromisse einzugehen: Gewicht, Volumen, Preis, Komfort und Haltbarkeit möchten möglichst gut in Einklang gebracht werden. Wir haben auf unseren Reisen nahezu jede Spielart davon gesehen (in Japan haben wir jemanden getroffen, der auf Zelt etc. komplett verzichtete und sich in den blitzsauberen öffentlichen Toiletten einschloss, um zu nächtigen). Hier ist unser Kompromiss. 

Das Zelt Minima 2 Pro der italienischen Firma Camp ist ein freistehendes doppelwandiges Kuppelzelt mit zwei Eingängen. Die Liegefläche beträgt 220 x 120 cm und dürfte für uns beide keinen Zentimeter kleiner sein. Ein Tag bei Regen könnte in dem Zelt schon zu einem Dekubitus führen. Dafür ist eigentlich immer genug Platz, um es aufzustellen. Dank eigens entworfenem Groundsheet kann bei Regen auch das Außenzelt zuerst aufgestellt werden. Auch ein Aufbau des Innen- oder Außenzeltes alleine ist möglich. Möchte man die beiden Apsiden nutzen, müssen mindesten 2 Heringe eingebracht werden. 

Wir mögen den symmetrischen Aufbau (Gefälle falsch eingeschätzt und Kopf soll lieber auf die andere Seite? Kein Problem. Es ist schnell aufgebaut und bietet einen guten Kompromiss aus Gewicht/Volumen (2100 g) und Lebensdauer. Bei schlechtem Wetter heißt es: Vorsicht an den Stirnseiten. Wenn hier nicht aufgepasst wird, kann Wasser vom Außenzelt ins Innenzelt laufen. Eindeutig ein Zelt für wärmere Klimata, dafür gibt es bisher keine Probleme mit Kondensation. Die Haltbarkeit muss erst noch empirisch ermittelt werden (Nylon Ripstop 30D  Außenzelt, 70D Nylon Boden), sollte sich jedoch gegen die „Ultraleichten“ gut schlagen.

Nemos Tensor Insulated in Größe Regular waren für uns keine leichte Entscheidung. Auf unserem Test-Urlaub überzeugten diese durch ihr geringes Gewicht und Volumen sowie die unglaubliche Höhe, die das Schlafen auch auf Tannenzapfen ermöglicht.

CAVE: Sie sind laut. Schon mal auf mehreren Tüten Tortilla-Chips geschlafen? Wer einen kostengünstigen und schmackhaften Akustiktest machen möchte, dem sei dieser Vergleich wärmstens empfohlen. 

Wir sind mittlerweile trotzdem sehr zufrieden mit den Matten (oder einfach taub). Die Vorteile überwiegen die Nachteile. Bisher gab es ein Loch.

Wie alles ist unser Schlafsack ein Kompromiss und natürlich nicht für jede Reise gleichermaßen geeignet. Der Therm-A-Rest Ohm 32 ist ein fantastisches Produkt. 900 Cuin hydrophob imprägnierte Daune, weiter Schnitt und Komforttemperatur von 5 Grad Celsius bei 510 g. Dabei geht der Reisverschluss komplett um das Fußteil herum und der Mumienschlafsack kann so geöffnet auch als Decke verwendet werden. Perfekt, außer für den Winter-Einsatz. Leider recht preisintensiv.

Der zweite Schlafsack ist ein Ultraleicht-Kompromiss. Da bei warmem Wetter meist ohnehin nur in den Inlets (siehe unten) geschlafen wird, wurde hier alles dem Gewicht und Volumen untergeordnet. Der Pajak Radical ULZ bietet ähnliche Daune wie der oben beschriebene Schlafsack in einem engen Mumiensack mit Reisverschluss bis zur Hüfte. Das Gewicht beträgt nur 325 g und das Volumen weniger als 2 Liter. Nicht der wärmste, nicht der komfortabelste, dafür fällt er im Gepäck „nicht ins Gewicht“.

Inlets, manchmal auch Hüttenschlafsack genannt, sorgen dafü, dass ein Schlafsack nicht allzu oft gewaschen werden muss. Zusätzlich verringern sie bei minimalem Volumen die Komforttemperatur des Schlafsackes und können, hohe Temperaturen vorausgesetzt, natürlich auch „solo“ verwendet werden. Unsere Inlets bestehen aus Seide und sind diesmal von Sea To Summit mit einem Stretch-Anteil in den Seiten. Wir campen nicht ohne.

Mit Kissen zum Aufblasen sind wir nie glücklich geworden. Noch leichter als diese sind die Kissen von Zpacks. Ein wasserdichter Dyneema-Sack mit einer Mikrofaser-Seite ist ein guter Bezug für ein paar Klamotten und fertig ist das Kissen.