Waas? Ihr wollt mit Kind wieder los? So oder so ähnlich heißt es oft, wenn wir berichten, dass wir in 4 Wochen weiter reisen wollen.
„Vom Eise befreit sind Strom und Bäche…“ und der Winter scheint nun endlich verbannt zu sein. Die Wiesen sind mit Gänseblümchen, Löwenzahn und Traubenhyazinthen bunt getupft, die Forsythie verbreitet mit ihren gelben Blüten gute Laune und die weißen Kirsch- und Apfelblüten lassen einen quasi schon den Sommer riechen. Wärmend sind die Sonnenstrahlen und kitzeln nicht nur die Nasenspitze, sie lassen es auch in den Beinen kribbeln. Ich sehne mich nach meinem Rad, das noch im Winterschlaf ist.
Nun heißt es: Butter bei die Fische und Zusammenbauen, Ausprobieren, Probepacken und Testfahren… Und dann wieder von vorn.. und bei der Hälfte aufhören und Kind in den Schlaf hopsen. Alles ist ein bisschen chaotischer, als es ohnehin schon ist. Vielleicht verhält es sich wie mit dem tropfenden Zahn, der zur Verdauung gehört. Es ist schon die erste Reisephase; ein Zustand, an den man sich lieber langsam gewöhnen sollte. All unsere Sachen liegen ausgebreitet umher, die Räder wollen nicht, wie sie sollen, das Baby hat schon wieder in die Windel gemacht, die es erst vor fünf Minuten neu bekommen hat, alles ist überzogen mit einer Mischung aus Vorfreude, Aufregung… und ein wenig Ungewissheit.
Eine Reise ins Ungewisse? Oben genannte Stimmen klingen wieder in mein Ohr. „Zu viel Ungewisses, ein Kind braucht Strukturen und Routine.“ Haben wir im Radreisealltag nicht auch Routinen und können verschiedene Strukturen integrieren und etablieren? Was braucht ein Kind eigentlich wirklich? Ich schaue wieder auf die viel zu vollen Taschen. Ist es nicht viel mehr Liebe und Zuneigung, die es braucht? Und, bei Gott, davon haben wir jede Menge im Gepäck! Ich schüttle die Stimmen aus meinem Ohr und probepacke weiter. Noch mehr Durcheinander von Campinggeschirr und Babystramplern. Ich bin optimistisch (schließlich schläft unser Kind gern an der Luft, schaut gern nach wedelnden Blättern und liebt Menschen) und beschließe, mich zu freuen. Wer bitte hört denn schon auf die Stimmen im Ohr?
Lasst euch nicht von Zauderern die Stimmung vermiesen!
Wer reisen will, sollte dies auch tun.
Ich wünsche euch eine Testfahrt, die euch die Hoffnung gibt,
den Rest der Reise glücklich zu Ende zu bringen, die euch
aber auch die Grenzen des Machbaren aufzeigt.
Kalle
Hallo ihr Drei, wir hoffen alles läuft irgendwie. Das ist doch das Abenteuer nach denen ihr euch sehnt. Wir, Hubert und Rosi starten am Samstag, 21. Mai und sind erst wieder Mitte September zu Hause. Wir würden uns freuen wenn wir uns dann im Herbst besuchen kommt. Oder ihr nehmt den Weg Richtung Nord und besucht uns in Norwegen am Saltstraumen. Egal wo, wir würden uns freuen euch jetzt mit David zusehen. Bleibt gesund und froh und bis bald egal irgendwo. Liebe Grüße Hubert und Rosi